Autor: Christian Booß 

Die Auflösungsstrukturen wirken auf den ersten Blick verwirrend. Sie änderten sich je nach den politischen Umständen ständig. Kaum war ein Gremium gebildet, ein Vorsitzender ernannt, so gab es einen Wechsel. Verwirrend sind auch die Bezeichnungen, die sich oft nur wenig unterschieden. Das war z.T. bewusst gemacht, um Änderungen zu verschleiern. Es blieben aber auch Konstanten. Vom Dezember bis zum September blieb die Auflösung in staatlichen Händen. Zunächst lag sie dominant bei ehemaligen Stasi-Leitern und ihren Untergebenen, die nur kontrolliert wurden. Dann ging sie sukzessive auf eine neu gegründete staatliche Einrichtungen über. Während Ministerpräsident Modrow (SED-PDS) die Umwandlung und Auflösung durch seinen eigenen Apparat, dort einen Staatssekretär steuern ließ, wies die Regierung von Lothar DeMaizière (CDU) diese Aufgabe dem Ministerium für Innere Angelegenheiten (MfIA) zu. Die Kontrolle dieses Prozesses lag sowohl in staatlichen Händen. Aber auch Bürgergruppierungen waren daran beteiligt. An manchen Orten dominierten diese sogar eine zeitlang das Geschehen. Allerdings trachteten sowohl die Regierung Modrow, als auch die Regierung DeMaizière/Diestel danach, den Einfluss der Bürger zu begrenzen und sie auf die Rolle eines Bestätigungs- oder Beratungsorgans zu beschränken, das dem Regierungshandeln neue Legitimation verschaffte, ohne den Prozess zu dominieren oder gar selbstständig zu gestalten. Als politische Gremien wirkten insbesondere der Zentrale Runde Tisch und die frei gewählte Volkskammer und deren Ausschüsse bzw AGs mit. Es war die unterschiedlichen Interessenslagen dieser Institutionen und der Volksbewegung, die auch noch regional sehr unterschiedlich ausgeprägt waren, die zur ständige Veränderung der Gremien und ihrer Einflussmöglichkeiten führten.

Regierungsbeauftragte in den Regionen

Regierungsbeauftragter der Regierung

Regierungsbevollmächtigte

Staatliches Komitee zur Auflösung

AG Sicherheit des Zentralen Runden Tisches

Operative Gruppe im Staatlichen Auflösungskomitee

Sonderausschuss der Volkskammer.

Zeitweiliger Prüfungsausschuss der Volkskammer.