Zur Überwachung der Bevölkerung und als geheime Trefforte von hauptamtlichen Mitarbeitern der Staatssicherheit mit Inoffiziellen Mitarbeitern (IM) unterhielt die Stasi einzelne Zimmer, ganze Wohnungen oder nutzte Räume in Wohnungen vertrauenswürdiger Personen.

Konspirative Wohnungen sind Bestandteil der Herrschaftsgeschichte der SED-Parteidiktatur. Es entspricht dem Wesen der konspirativen Nutzung, dass dem geheimen Treffort jede spektakuläre Anmutung abgeht. Diese Orte und die dort geführten Gespräche verdeutlichen die graue Banalität der alltäglichen Herrschaftsausübung einer sozialistischen Parteidiktatur. Sie können als Erinnerungsorte dienen.

In der Stadt Erfurt waren fast 500 solcher Konspirativen Wohnungen in den 1980er Jahren registriert. Diese geheimen Orte waren Gegenstand eines multidisziplinären und multikulturellen Forschungs­projektes. 
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Die Ergebnisse sind außerdem in einem Buch erschienen und hier als download abrufbar.

An diesem Projekt waren neben Dr. Joachim Heinrich mehrere Wissenschaftler und Künstler aus Deutschland und Großbritannien beteiligt. Seit 2013 werden diese Seiten im gegenseitigen Einverständnis von der Gesellschaft für Zeitgeschichte weitergeführt.

Stadtplan von Erfurt mit eingezeichneten ehemaligen konspirativen Wohnungen.