Die Kontrolle der Bezirksverwaltung Schwerin
Demonstrationen an der Stasi-Bezirksverwaltung gab es in Schwerin schon Ende November. Auch am 4. Dezember wurde dort demonstriert. Aber die örtliche Bürgervertreter wollten keinen Konflikt. Am 5. kam es zunächst nur zu einer Begehung durch einen Untersuchungsausschuss . Erst als sich Gerüchte über Aktenvernichtungen verdichteten, drängten Bürgervertreter die Bezirksstaatsanwalt und die Polizei zum Eingreifen, so dass am 6. schließlich in der Bezirksverwaltung am Demmlerplatz eine Art Besetzung stattfand. Als nachts vergrabene geschredderte Akten am Rande Schwerins gefunden wurden, wurde auch der andere Teil der BV in Rampe besetzt. Die örtliche Teilung des Bürgerkomitee führte zu unterschiedlichen Ausrichtungen. Teile des Schweriner Bürgerkomitees am Demmlerplatz entwickelten, offenbar beraten durch ehemaligen Stasi-Offiziere, Pläne, große Teile der Stasi-Unterlagen zu vernichten. Dies galt für Karteien, Akten zu inoffiziellen Mitarbeitern und Auslandsagenten. Die Schweriner, wiewohl zerstritten, waren durchaus einflussreich. Hier fand am 25. Dezember 1989 das erste überregionale Bürgerkomitee-treffen statt. Auch der Beschluss des Zentralen Runden Tisches, die elektronischen Datenteäger zu vernichten, geht auf Schweriner Bürgerkomiteemitglieder zurück.
Der „Aufruhr“ der Stasi-Mitarbeiter in den Kreisen vom 8. Dezember
Abschlussbericht des Regierungsbeauftragten vom März 1990. Mehr...