Erfurt war die erste Besetzung einer Stasi-Zentrale

Am 4. Dezember 1989 begann in den frühen Morgenstunden die Besetzung der Bezirks- Verwaltung des Ministeriums für Staatssicherheit in Erfurt. Mit dieser ersten Besetzung, der im Laufe dieses Tages die in den Bezirksstädten Leipzig, Suhl und Rostock, in vielen Kreisdienststellen und meist in denn nächsten Tagen in den anderen Bezirks- und Kreisverwaltungen folgten, wurde das Ende und die Aufarbeitung der „Stasi“ eingeleitet. Damit wurde es erstmals in der Geschichte möglich, Arbeitsweise, Strukturen und Wirkung eines geheimen Apparates einer Diktatur zur Unterdrückung der eigenen Bevölkerung zu durchschauen.

► mehr zur Besetzung, zum Ablauf am 4. 12. 1989 in Erfurt, zu handelnden Personen usw.

Damit war der SED-Diktatur zugleich eines ihrer wichtigsten Herrschafts-Instrumente genommen, die Furcht, die die Stasi unter der Bevölkerung latent ausübte, genommen. Die friedliche Revolution im Herbst 1989 war unumkehrbar geworden. 

► Zeittafel der friedlichen Revolution 
► Hintergründe & Entwicklungen 
► Abschlussbericht des Regierungsbeauftragten vom März 1990

Die Möglichkeit, daß jeder die über seine Person vom Ministerium der Staatssicherheit der DDR gesammelten Unterlagen einsehen kann, verdanken wir denen, die an diesen Tagen den Mut aufbrachten, gewaltlos in diesen Machtapparat einzudringen.

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Von der Gesellschaft für Zeitgeschichte wurde 2004 eine Broschüre mit einer Darstellung der Ereignisse und Zeitzeugenberichten bzw. -interviews herausgegeben, die 2010 mit einen Ergänzungsband vervollständigt wurde.

► mehr zur Broschüre "Die Geschichte des Bürgerkomitees in Erfurt"