Die Auflösung der Frankfurter Stasi

Der Frankfurter Fotograph Hartmut Kelm war selbst in der Bürgerbewegung von Frankfurt (Oder) aktiv. Er hielt wichtige Etappen des Stasi-Endes fest.

Die Fotos sind demnächst zu sehen in den Film Dezemberstürme oder Hummeln am Hintern der Macht- das Ende der Stasi in Frankfurt (0der) von Christian Booß. Wegen Corona musste die Premiere verschoben werden.

 

 

Später als an anderen Orten, beginnen die Frankfurter zu protestieren. Ab Ende Oktober allerdings finden mehrere Großdemonstrationen statt. Das Thema Stasi ist bald Thema. Am 29.11. setzt sich ein Demonstrationszug in Bewegung, beinahe wäre es zum Sturm auf die Bezirksverwaltung gekommen.

 

Am 29.11. bleibt es noch beim symbolischen Protest. Kerzen werden vor der Bezirksverwaltung abgestellt.

 

Die "Besetzung" am 5. Dezember 1989

Nach Gerüchten über Aktenvernichtungen trommelt das Neue Forum Leute an der Stasi-Bezirksverwaltung in der damaligen Otto-Grothewohl-Straße zusammen. 2000 drängen auf Einlass und Gespräche.

 

 

Weil sein Nachfolger überfordert ist, eilt der ehemalige Frankfurter Stasi-Chef, Heinz Engelhardt, in die Oder-Stadt. Nach dem Krisenmanagement fährt Engelhardt zurück nach Berlin. Dort soll er den Geheimdienst übernehmen und zum Verfassungsschutz reformieren. Faktisch wird er die Stasi nur noch abwickeln.

Am 5. Dezember in Frankfurt läßt Generalmajor Engelhardt  einen Teil der Demonstranten herein und diskutiert mit ihnen. Das Ende der Stasi ist auch an der Oder-Stadt eingeläutet.

Nach dem Kompromiss vom 5.12. werden die Akten im Beisein der Staatsanwaltschaft versiegelt, das Gebäude wird von der Polizei bewacht. Die Kräfte der Bürgerbegung reichen für eine starke Kontrolle nicht aus. 

 

 

 

 

Nur wenige Frankfurter Bürger kontrollieren die Stasiauflösung. Rosemarie Fuchs (Mitte) fungiert als Vertreterin des Neuen Forum. Ihre Rolle ist bis heute umstritten. Ihr wird Stasi-Nähe und undurchsichtiges Agieren nachgesagt. Später ist sie für die FDP im ersten Brandenburgischen Landtag.