Wo die Berliner von der Stasi überwacht wurden

Die Bezirksverwaltung des MfS in Berlin-Friedrichsfelde und ihre Auflösung 1989/90

Zum Jahrestag der Erstürmung der Bezirksverwaltungen der Stasi Anfang Dezember 1989

  • Vortrag 1 Prof. Dr. Marcel Kuhlmey, HWR: Die Berliner Bezirksverwaltung. Mit Fotos von damals und heute.

  • Vortrag 2 Dr. Christian Booß. Bürgerkomitee 15. Januar e.V.: Auflösung von oben. Wie die Stasi in Friedrichsfelde trickste, um ihre Überleben zu sichern.

Moderation Alfred Eichhorn

​​​​​​​Die Auflösung der Berliner Bezirksverwaltung des MfS (BV) ist ein Kuriosum. Nirgendwo sonst wurde eine so große Dienststelle vom Staat selbst aufgelöst. Anders als in den Bezirken, wo die Ämter der DDR-Polizei vom 4-6. Dezember teilweise gestürmt und überall von Bürgergruppen begangen wurden, blieb es in Berlin-Friedrichsfelde ruhig. Um Bürgerprotesten vorzubeugen, beschloss die Regierung Modrow die BV Berlin von selbst aufzulösen. Der Polizeipräsident lud Bürgervertreter ein, damit alles demokratisch aussah. Mit diesem Manöver entstand der Eindruck, auch in Berlin würde die Stasi unter Bürgerkontrolle aufgelöst. Erst im Januar merkten die Bürger, dass die Berliner Stasi-Zentrale weiterarbeitete. Das führte zu dem Aktionen vom 15. Januar e.V., als auch das alte Ministerium für Staatssicherheit lahm gelegt wurde.

In der Berliner BV waren einst rund 3500 Mitarbeite tätig. Auf dem Gelände befanden sich auch die Kreisdienststellen für die Bezirke Lichtenberg, Marzahn, Hohenschönhausen und Hellersdorf. Die Akten der meisten (Ost)-Berliner wurden hier in der Berliner Bezirksverwaltung oder in einer ihrer Dienststellen in den Stadtbezirken geführt. Über die „BV“ ist bislang wenig bekannt. Ende der 1980er Jahre bezog sie den Neubaukomplex in Berlin Friedrichsfelde neben dem Tierpark. Heute Sitz der Hochschule für Wirtschaft und Recht (HWR) und mehrerer Verwaltungseinrichtungen des Bezirksamtes Lichtenberg.

Eigentlich wollten wir die Veranstaltung als Diskussionsveranstaltung anbieten. Aber die Jahn-Behörde hat uns den Raumvertrag aufgekündigt. Unserer Auffassung nach ist dies durch die Berliner Corona-Regeln nicht gedeckt, da Veranstaltungen zur politischen Bildung von NGOs weiterhin zulässig sind. Wir haben Widerspruch eingelegt und prüfen Rechtsmittel. Um die Veranstaltung am Jahrestag der Besetzungen nicht zu gefährden und allen daheimbleibenden Interessierten ein thematisches Angebot zu machen, werden wir die Veranstaltungen aufzeichnen und streamen. Falls es technischen Schwierigkeiten geben sollte, werden wir die Aufzeichnung zeitversetzt streamen. Bitte entschuldigen Sie diese Komplikationen und informieren Sie sich auf unserer neuen Internet-Seite: Buergerkomitee1591berlin.de. Wenn Sie über den Stream informiert werden wollen: Bueko_1501_berlin2.de

Stream mit Veranstaltungsmitschnitt. https://youtu.be/Scnm1y_4lOw

Der Lifestream war auf Grund von Leitungsproblemen leider technisch gestört. Jetzt die Aufzeichnung.


Näheres unter www.buergerkomitee1501berlin.de

 

Eine Produktion des Aufarbeitungsvereins Bürgerkomitee 15. Januar e.V.


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